Das Geheimnis der unkonventionellen Behälterzuführung für den Erfolg einer Verpackungslinie

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Jun 23, 2023

Das Geheimnis der unkonventionellen Behälterzuführung für den Erfolg einer Verpackungslinie

Kassandra Kania | 03. Mai 2022 Um die Verpackung seiner Medikamente gegen neurologische Erkrankungen zu modernisieren, war das dänische Pharmaunternehmen Lundbeck auf der Suche nach einem neuen Verpackungsautomatisierungssystem für

Kassandra Kania | 03. Mai 2022

Um die Verpackung seiner Medikamente gegen neurologische Erkrankungen zu modernisieren, war das dänische Pharmaunternehmen Lundbeck auf der Suche nach einem neuen Verpackungsautomatisierungssystem für Ampullen und Fläschchen. Aus dem Bieterverfahren ging Schubert-Pharma, der auf die Pharmaindustrie spezialisierte Geschäftsbereich von Schubert Packaging Systems, mit einer vollständig integrierten, schlüsselfertigen Lösung als Sieger hervor.

Da die neue Pharmaverpackungsmaschine eine bisherige Linie ersetzen sollte, waren alle Produkte bereits am Markt etabliert. Mit anderen Worten: Die maschinentaugliche Verpackung für das Medikament mit allen Faltschächten und Fächern existierte bereits und musste nicht entwickelt werden. Dadurch verkürzte sich der Ausschreibungsprozess auf nur vier Monate, bevor der Auftrag an Schubert Packaging Systems vergeben wurde.

Bei den Anforderungen an die neue Pharmaverpackungsmaschine war es Lundbeck besonders wichtig, ohne große Puffer vor dem Verpackungsbereich arbeiten zu können, die die Linienabfertigung verlangsamen würden. Um Zeit zu sparen, konnten nur wenige Produkte zwischen der Vorverarbeitung und der Verpackung transportiert werden. Eine konventionelle Zuführtechnik für die pharmazeutischen Produkte kam daher nicht in Frage.

Um den gesamten Verpackungsprozess so effizient und sicher wie möglich zu gestalten, lieferte Schubert-Pharma eine vollintegrierte Linie. Sämtliche Komponenten der Pharmaverpackungsmaschine wurden von Schubert beschafft und als schlüsselfertige Lösung verarbeitet. Die Linie umfasst jetzt einen Schubert-Kartonierer, einen Bausch+Ströbel-Etikettierer sowie eine Pester-Banderoliermaschine, einen Kartonpacker und einen Palettierer.

Schubert-Pharma löste die Herausforderung, Ampullen und Pipetten stückgenau bis zur Beladung der Kartons durch einen kleinen Puffer (eine Ansammlung von weniger als einer Minute, wenn die Linie auf Hochtouren läuft) zuzuführen Beckhoff XTS-Transportsystem. Dank der flexiblen Gestaltung des Transportsystems stellten die Pfeiler am Montageort von Lundbeck kein Hindernis mehr dar.

Die gewählte U-Form der Pharmaverpackungsmaschine ermöglicht es Lundbeck, den gesamten Prozess in einer einzigen Lösung umzusetzen. Dazu gehört das Etikettieren des Produkts, das Verpacken in Kartons, das Anbringen der Banderolierung, das Verpacken in Versandkisten und das Palettieren in der Produktionshalle. Schubert hat außerdem ein universelles Aufrichtverfahren für die verschiedenen Innenfächer entwickelt, das unabhängig vom Format ist und daher bei einem Formatwechsel keine Zeit in Anspruch nimmt.

Die pharmazeutische Verpackungsmaschine ist für das Verpacken von Ampullen in zwei unterschiedlichen Größen in Kartons zu je einem, zwei, fünf oder zehn Stück ausgelegt. Darüber hinaus sind Fläschchen, teilweise mit Pipetten, einzeln in Kartons in vier verschiedenen Größen verpackt. Um die Glasflaschen vor Beschädigungen zu schützen, kommen bei allen Formaten Trenneinsätze oder Innenfächer zum Einsatz. Jedem Karton liegt außerdem ein Faltblatt bzw. Booklet bei, das anschließend beschriftet wird.

Der gesamte Prozess in der Pharmaverpackungsmaschine, vom Aufrichten der Kartons und der Innengefache über das Einlegen der Arzneimittel und Packungsbeilagen bis hin zum Verschließen und Etikettieren, wird mit Hilfe des Transmodul-Transportroboters abgewickelt. Dadurch entsteht ein sicherer, geschlossener Verpackungsprozess. Schuberts Erfahrung im Pharmabereich und fortschrittliche Robotertechnologie stellen sicher, dass alle Produkt- und Verpackungstoleranzen der Spezifikation eingehalten werden.

Eine Besonderheit der Pharmaverpackungsmaschine ist die Zuführung der Ampullen aus dem Etikettierer und der Pipetten aus der Sortierschüssel: Das XTS-Zuführsystem von Beckhoff liefert die Produkte schnell und präzise von den Vormaschinen in den Beladebereich des Kartonierers. Auch kurze Pufferungen sind mit der prozesssicheren Zuführung möglich. Dreißig kleine, unabhängige Transportmodule, sogenannte Mover, bewegen sich entlang des schienenbasierten Systems. Für den Transport der Ampullen und Pipetten sind sie mit entsprechenden Formatteilen ausgestattet.

Nach der automatischen Vereinzelung werden jeweils fünf Produkte in einen Mover geladen. Dann gruppieren sich acht Umzugshelfer am Beladeroboter des Schubert-Kartonierers. Das Werkzeug des Roboters kann 40 Ampullen oder Pipetten auf einmal aufnehmen und in 10er-Gruppen vorgruppieren. Aus diesen Vorgruppierungen entnimmt ein weiterer Roboter dann die benötigte Anzahl parallel auf dem Transmodul bereitstehender Kartons. Anschließend werden die beschrifteten Fläschchen einzeln in die Kartons gelegt. Nach dem Beilegen der Packungsbeilagen werden die Kartons verschlossen und beschriftet. Anschließend durchlaufen sie eine Banderoliermaschine, einen Sammelpacker und schließlich einen Palettierer.

Die neue Pharmaverpackungslinie verarbeitet insgesamt 17 Formate und liefert eine Leistung von bis zu 420 Produkten pro Minute. Dank des modularen Aufbaus der Linie und des optimierten Kartonbildungsprozesses dauert eine formelle Umstellung nur 30 Minuten. Die Flexibilität der Verpackungslinie hat Lundbeck einen erheblichen Wettbewerbsvorteil auf dem Markt verschafft.

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